Mein Marathon-Training beginnt

Mit dem heutigen Montag beginnt mein vier monatiges Training für den Hamburg Marathon am 26.04.2015. Als Auftakt stand ein Ruhetag bzw. ein regenerativer Lauf bis maximal 7 km, mit Vorgabe einer Herzfrequenz zwischen 122-133 bpm, an.

Ich habe mich nach der recht harten und schnellen letzten Woche, in der ich 71 Kilometer in durchschnittlich 4:49er Pace gelaufen bin, für den regenerativen Lauf entschieden.

So wurden es 6 Kilometer in 5:56er Pace und einer HF von ø 127 bpm.

Einmal um den Ratzeburger See

Es ist nur wenige Wochen her, dass Matthias und ich diese Idee hatten. „Lass uns mal testweise um den Ratzeburger See laufen“, sprachen wir ab und waren uns auch schnell einig. Denn zwischenzeitlich hatten wir uns für den Ratzeburger Adventslauf am 30. November 2014 für die große Runde angemeldet.

Bei der 26 km langen Strecke handelt es sich um eine sehr schöne Tour mit ein paar herausfordernden Anstiegen zu Beginn und zwischen Kilometer 21-22. Unter dem Hashtag #twitterlauftreff machten wir ein wenig Werbung auf Twitter und sprachen Lauffreunde aus unserem engeren Umfeld an. Schnell waren wir mit Alexandra, Michael und Roland zu fünft und ein Termin war gefunden. Leider blieb es nicht bei uns Fünfen, denn Alexandra musste am Vorabend kurzfristig absagen.

Wir trafen uns um 7:30 Uhr in Ratzeburg auf dem Schwimmhallen-Parkplatz und liefen nach einem kurzen Plausch los. Mit sonnigen 6 -12 Grad, wolkenlosem Himmel und einer leichten Brise zeigte sich der Vormittag von seiner besten Seite. Die Wege waren trocken und gut zu laufen und so liefen wir in einem Tempo, bei dem wir uns gut unterhalten konnten. Dabei verging die Zeit im Nu.

Am Ende waren wir uns alle einig. Es war ein durchweg schöner Lauf, den wir ganz bestimmt wiederholen werden – mit Alexandra und vielleicht der einen oder dem anderen mehr.

39. Sparkassen Marathon in Ulm

In diesem Jahr wurde der 39. Sparkassen Marathon gemeinsam mit dem 10. Einstein Marathon in Ulm durchgeführt. Es war ein recht ordentlicher Sightseeing-Lauf mit viel Rambazamba in der City. Viele Zuschauer und tolle Live-Bands feuerten uns Läufer an. Außerhalb der Stadt wurde es extrem ruhig und leider auch schnell langweilig. Trotzdem war es sehenswert, an der Donau entlang und durch die Natur zu laufen. Soweit zu den guten Dingen des Laufes.

Weniger gut war, dass ich aufgrund meiner Sprunggelenksverletzung nur sieben Wochen effektiv trainieren konnte und mich ab Freitag vor dem Lauf krank fühlte. Ich bekam Kopf- und Nackenschmerzen und hatte bei lockeren Läufen eine um 5-10 bpm erhöhte Herzfrequenz. Letzteres war definitiv kein gutes Timing!

Auch am Wettkamptag lief es nicht optimal. Ein Verkehrsunfall auf der Laufstrecke zog eine 45 minütige Verzögerung der Starts nach sich. So standen wir in Wettkampfkleidung bei 11 Grad und Nebel in den Startblöcken und froren. Trotz der negativen Vorzeichen entschied ich mich von Anfang an die 4:15er Pace zu laufen und diese so lang wie möglich zu halten.

Nach unendlich langem Warten fiel dann endlich der Startschuss und unser Tross setzte sich langsam in Bewegung. „Langsam“ ist ein gutes Stichwort. Viele undisziplinierte Läufer hatten sich unter die schnellen Läufer in Block A (Marathon < 3:00 Stunden) eingereicht und waren auf den ersten Kilometern extreme Hindernisse. Da hätten die Ordner echt bessere Arbeit leisten müssen! So lief ich meiner Pace erst einmal hinterher und war erst ab dem 3. Kilometer im Zeitplan.

Dann kam Ulm-City! Kopfsteinpflaster, kurze harte Steigungen, 90° und 180° Kehren und teilweise undeutliche Streckenführungen waren einige Herausforderungen, die mein Tempo in den Keller zogen. Aber wenigstens das Publikum und die Bands waren klasse!

Raus aus der City ging es wieder entlang der Donau. Kaum noch Streckenposten, sehr wenige Zuschauer und vor und hinter mir nur noch eine Handvoll Läufer. So verliefen die nächsten Kilometer. Bei KM 25 war der Ofen aus. Kraft, Motivation und Biss waren weg. Bei KM 32 verkrampften sich beide Oberschenkel. An Laufen war nicht mehr zu denken. So stieg ich bei einem Versorgungsstand aus, stoppte meine Uhr und wollte aussteigen. Da kaum etwas los war, wurde ich fürstlich bedient. Iso, Cola, Wasser und Magnesium bekam ich von gleich zwei Helfern gereicht. Nach knapp 5 Minuten Pause, in denen ich auch meine Oberschenkel massierte, entschied ich mich weiter zu laufen. Unter den staunenden Blicken der Helfer und Zuschauer und mit reichlich Applaus lief ich wieder los. „Viel Erfolg“ und „Alles Gute“ riefen mir einige hinterher. Das war ein gutes Gefühl.

Ab dem Zeitpunkt musste ich wegen der Krämpfe zwei weitere Pausen machen. Nach jeweils einer kurzen Massage und Dehnung der Oberschenkel lief ich weiter.

Zurück in der Ulmer City wurden die letzten 2 Kilometer wieder haarig. Es folgten erneut Kopfsteinpflaster, 180° Kehren und die bekannten Steigungen. „Bloß keine weiteren Krämpfe“, sagte ich zu mir und lief wie auf Stelzenbeinen die letzten Meter vorsichtig ins Ziel.

Zwischenzeit 1. Halbmarathon: 01:30:59
Zwischenzeit 2. Halbmarathon: 01:47:29
Zielzeit 03:18:28

Fazit:
„Hätte, wäre, wenn“ gibt es nicht. Meine Entscheidung, von Anfang an die Pace zu gehen, war richtig. So konnte ich die Grenzen meiner Fitness schmerzhaft ausloten. Weshalb ich jedoch diese Oberschenkelkrämpfe bekam, ist mir schleierhaft. Ich denke jedoch, dass es an der Kombination von wenig Training und der 4:15er Pace lag.

Die kommenden Tage werde ich locker laufen, etwas Tempo und ein paar kurze Intervalle laufen. So hoffe ich fit zu bleiben, damit ich am 19.10.2014 meinen Halbmarathon in Lübeck in einer guten Zeit schaffe.

Der August in Zahlen

Gelaufene Distanzen und Pace bis August 2014
Gelaufene Distanzen und Pace bis August 2014
  • 22 Trainings
  • 348,93 km Training
  • 29:30:34 Trainingszeit (h:m:s)
  • 18.931 Kalorien verbrannt
  • Ø Pace 5,04 min/km
  • Ø 11,8 km/h Geschwindigkeit
  • Ø HF 143 bpm

Der Juni in Zahlen

Verteilung der Trainings im Juni 2014
Verteilung der Trainings im Juni 2014
  • 12 Trainings
  • 14:39:48 Trainingszeit (h:m:s)
  • 10.620 Kalorien verbrannt
  • Ø HF 145 bpm

Laufen: 14 km
Radfahren: 174 km
Schwimmen: 7,50 km
Gehen: 24 km